North Wall

Description

Margareta Staub Gierow

N-Wand. H der Wand, ca. 3.60 m von dem späteren Fussbodenbelag gerechnet.
Die Wand ist geschlossen zeigt aber im westlichen Teil Spuren älterer Vermauerungen (s.u.). Der obere Abschnitt, ab ca. 3 m Höhe, wurde jedoch nach dem Erdbeben 1980 teilweise neu aufgebaut, und in dem mittleren Abschnitt sind die Mauerfugen reichlich mit modernem Zement gefüllt. Im unteren westlichen Teil liegt ein Kalksteinblock, der auch von der Aussenseite des Hauses in voller Grösse zu sehen ist. Er ist 1.32 m breit und ragt um ca. 0.70 m über dem spätesten Fussbodenniveau in die Höhe. Die Freilegung in der N-W-Ecke des raumes zeigt, dass er mindestens bis zum Calcestruzzobelag hinunterreicht. Die Stärke des Blockes,0.36 m, korrespondiert also mit derjenigen der nördlichen Aussenmauer des Hauses. Darüber scheint noch ein grosser Kalksteinblock gelegen zu haben; dieser ist aber beschädigt, und wurde mit kleineren Kalksteinen geflickt. Die Höhe dieses Blockes beträgt 0.36 m, seine ursprüngliche Länge kann wegen der Beschädigungen nicht mehr berechnet werden. Die Schäden sind schon in der Antike entstanden, wie man es an noch stellenweise erhaltenen übergreifenden Wandputzresten sieht.
Neben der N-O-Ecke des Raumes ??" also neben der Stelle, an der die ursprüngliche O-Wand vor dem fehlerhaften Wiederaufbau nach 1980, an die N-Wand gestossen hat ??" sind Reste einer in Opus Africanum gebauten Mauerpartie zu sehen. Diese Partie ist im unteren Teil, also zwischen den beiden Fussbodenschichten, gestört. Über dem späteren Fussboden befindet sich ein 0.70 m hoher, 0.22 m breiter Kalksteinständer. Darüber folgt ein Läufer, der in die Wand gegen W eingreift. Dieser ist 0.60 m lang und 0.14 m hoch. Darauf liegt, rechts, an der Stelle, an der der untere Ständer sich befindet, ein 0.25 m hoher und 0.22 m breiter Kalksteinblock, der einen weiteren, auch in die W-Wand eingreifenden Läufer trägt. Dieser Läufer ist 0.42 m lang und hat eine Höhe von 0.18 m. Mit diesem Läufer endet die Opus Africanum-Partie der Wand sowohl nach oben als auch seitlich.
Sonst besteht das Mauerwerk aus einem sehr bunten Opus incertum, in dem grössere Kalksteinbrocken - vielleicht Bruchstücke früherer Orthostaten -, kleinere Steine aus Lava, Cruma und Tuff, viele Wandputz- und Paviment (vorwiegend Calcestruzzo mit eingelegten Tonscherben) -spolien und Keramikscherben gleichmässig gestreut, vorkommen. An einigen Stellen haften Reste roter Zementstreifen, die wahrscheinlich dazu dienten, heute verlorengegangene Wanddekorationsreste festzuhalten. Der eindeutig sichtbare vertikale Strang, der die Stelle bezeichnet, an der sich früher die O-Wand befunden hat, weicht von dem Mauerwerk der übrigen Wand ab: Hier liegen die Steine, im unteren Teil vorwiegend Lava, darüber auch Kalkstein und Cruma, wie in regelmässigen Schichten. Es sieht so aus, als ob die O-Wand ursprünglich in die N-Wand eingegriffen hätte.
Im westlichen Teil sind bei genauer betrachtung Teile des Rahmens eines früheren Fensters zu erkennen. Ca. 1.15 m über dem Bodenniveau von 79 n.Chr., 0.22 m von der N-W- Ecke des Raumes sind sowohl horizontal wie vertikal Reste von Putz sichtbar, die in die Wand hineinverlaufen, d.h. Reste der westlichen und unteren Fensterrahmen. Nach weiteren 0.78 m nach Osten ist erneut eine Putzecke in die Wand hinein sichtbar, hier also der untere und östliche Rahmen. Besonders hier ist deutlich, daß sich da nach innen also 0.78 m breite Fenster stark nach außen verjüngt.

Page Manager:  | 2022-10-31