East Wall

Description

Margareta Staub Gierow

H der Wand, ca. 2.70 m ??" 2.80 m. In dieser stark rekonstruierten Wand wird der nördliche Abschnitt von der O-Laibung des Eingangs 11 gebildet. Diese besteht im unteren Teil aus zwei Tuffblöcken, von denen der untere 0.50 m, der obere 0.97 m hoch ist. Die Strassenseite (N) zeigt, dass der untere als Läufer mit einer Länge von 0.87 m und der obere als Ständer mit einer Stärke von 0.48 m dient. Vielleicht war dieser Eingang um 0.21 m niedriger als es die Rekonstruktion angibt: Während die Tür zur Treppe (Eingang 12) wahrscheinlich die ursprünglichen Masse beibehalten hat, sieht es so aus, als ob man, um die Restaurierungsarbeit zu vereinfachen, den ursprünglich niedrigeren Eingang 11 höher gemacht hätte, um über beide Eingänge und das kleine trennende Mauerstück einen einzigen modernen Türsturz einfügen zu können. In der O-Laibung sitzt die Aussparung für den antiken Türsturz eben um 0.21 m tiefer als der heutige Sturz.
In der 0.56 m ??" 0.58 m breiten Wandpartie zwischen dieser Laibung und der N-Laibung der latrina-Tür wird das Mauerwerk beinahe gänzlich von modernen Zementüberholungen und einer dick aufgetragenen Schicht des gelblichen Lehmmörtels verdeckt. Es lassen sich lediglich einzelne Bestandteile ??" vor allem Lava und etwas Cruma ??" eines Opus incertum erkennen. Im Mörtel sind grosse bunte Partikel anderer Materialien, wie Tonstücke, Travertin- und Marmorfragmente, Lavasplitt, einige weisse und schwarze Tessellae erhalten (Reparatur nach 62?). Diese Mauerpartie endet auf Höhe des modernen Sturzes der latrina-Tür (s. latrina z, Baubeschreibung W-Wand). Die N-Laibung dieser Tür besteht aus einem, wie es scheint, in moderner Zeit überholten Opus vittatum mixtum, in dem stellenweise die Kalksteinblöckchen durch ähnlich gestaltete Ziegel ersetzt wurden (s. latrina z, Baubeschreibung N-Wand). Die 1.46 m ??" 1.50 m hohe und 0.70 m breite Tür zeigt in der S-Laibung ein noch stärker ausgebessertes Mauerwerk, hier aus grösseren oder kleineren Kalksteinblöcken mit dick aufgetragenem modernem Zement in den Fugen. Es fällt auf, dass beide Laibungen mit schrägem Verlauf nach innen ??" zur latrina hin ??" gebaut wurden, so dass die Öffnung an der latrina-Seite lediglich 0.62 m breit ist.
Auch der ca. 1.50 m breite Wandabschnitt zwischen den Türen zu den Räumen t - culina - und z - latrina - wurde so gründlich modern ausgebessert, dass es unmöglich ist zu sagen, welche Bestandteile des hauptsächlich aus Kalkstein bestehenden Incertum sich in situ befinden. Einzelne Steine behalten noch Reste einer Wandputzschicht, aber es gibt keine zusammenhängende Fläche - und ausserdem deckt der moderne Zement weit mehr als die Fugen.
In der gegen S darauffolgenden Mauerpartie befindet sich die 1.96 m hohe und 0.78 m breite Tür zur culina t (s. culina t, Baubeschreibung Tür ??" Türlaibungen). Das Mauerwerk der N-Laibung wurde an der Seite des Raumes w ebenso mit modernem Zement verschmiert wie das Wandstück zwischen den beiden Türen. Über beiden Türen liegen moderne hölzerne Sturze. Die aufgehende Wand ist in gesamter Länge und Höhe eine moderne Rekonstruktion, für die zwar das antike Baumaterial verwendet wurde, aber ohne Rücksicht auf die ehemalige Zusammensetzung. Eine bunte Mischung aus Kalkstein, Lava, Cruma, gelbem und grauem Tuff wurde mit reichlich modernem Zement zu einem "neuen" Opus incertum gemacht. Wahrscheinlich ist es, dass bei diesem, sicher aus den 1980 - 90-er Jahren stammenden Wiederaufbau eine ehemalige Türöffnung im oberen Stockwerk zwischen dem Raum oberhalb von w und der oberen latrina ausgelassen wurde. Wenn hier keine Tür gewesen ist, müsste es einen Durchgang in der aufgehenden Partie der heute zerstörten Wand zwischen der oberen latrina und einer unbestimmbaren Räumlichkeit oberhalb der culina t gegeben haben. Da aber der Befund (Balkenlöcher in der latrina, eindeutige Spuren im Wandputz eines früher gegen die Wand stossenden Fussbodens in der culina) zeigt, dass es hier einen beträchtlichen Niveau-Unterschied gegeben hat (Balkenlöcher in 2.10 m Höhe, Spuren des Fussbodens oberhalb der culina in 2.90 m ??" 2.95 m Höhe), müsste in dem Fall eine mehrstufige Treppe im oberen Stockwerk postuliert werden.
Das heute noch existierende, aber sicher modern ergänzte Treppenpostament hinter dem Eingang 12 zeigt keine Reste der von Mau erwähnten "primi gradini". Der Abschnitt der nördlich von der stufenförmige Schwelle, westlich von der Trennwand zu Raum v und östlich von dem Mauerfuss der angenommenen, fehlenden Wand zwischen der Treppe und dem Raum w gerahmt wird, zeigt an der S-Seite eine untere Mauerschicht, die eindeutig modern ist. Hier liegen zwei grosse Travertinstücke unter einem ebenfalls grossen Lavabrocken und Teilen von Dachziegeln. Die Travertinstücke stammen wahrscheinlich von einer Zisternenmündung unbekannter Provenienz, von der ein weiterer Teil lose auf dem Boden gleich neben dem Postament liegt. Vermauert sind ein Eckstück und ein Teil einer geraden Seite. Die innere Rundung der Mündung ist gut sichtbar. Zu welchem Zeitpunkt die Travertinfragmente hier in das Postament eingelassen wurden, kann nicht entschieden werden; der lose, danebenliegende Teil spricht doch am ehesten dafür, dass es sich um eine moderne Reparatur des Postaments handelt.

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