Wall decoration (extant)

Description

Margareta Staub Gierow

Die ersten Beschreibungen (BdI 1877, 66) der Malereien liefern äusserst spärliche Informationen:"Le pareti hanno una decorazione nell´ultimo stile, semplice e d´un gusto non troppo buono: scompartimenti gialli sui lati, rossi nel mezzo, intermediati da prospetti architettonici, di sopra le solite architetture fantastiche di questo stile: tutto incomparabilmente più semplice che nella camera colla rappresentanza d´Admeto (= l). Non vi é conservato alcun quadro."
N-Wand: Vor dieser Wand stand, wie an derselben Stelle berichtet wird, ein Bett, dessen Beine die oben erwähnten Abdrücke auf dem Paviment hinterlassen hatte. Von den einstigen Wandmalereien ist so gut wie gar nichts erhalten. Die Sockelzone ist gänzlich verlorengegangen. Ein kleines Stück eines dekorationstragenden Putzes ist erst in 0.45 m Höhe gleich neben der N-W-Ecke des Raumes noch zu sehen. Darauf sitzt ein Fragment eines wohl sehr einfach gestalteten Sockelgesimses, das aus zwei parallel verlaufenden roten Linien mit einem schwarzen Band dazwischen, oben und unten von weissen Bändern gefasst, gebildet war. Spuren eines Musters gibt es nicht. Oberhalb des Sockelgesimses ist ein kleiner Rest - ca. 0.12 m hoch und 0.21 m breit - eines gelben Mittelzonenfeldes geblieben. Neben der Ecke lassen sich Spuren eines ca. 4 cm breiten Eckstreifens beobachten, dessen ursprüngliche Farbe aber nicht meht bestimmt werden kann. Sonstige Reste der ehemaligen Dekoration sind an dieser Wand nicht erhalten.
S-Wand: Die schmalen Wandpartien rechts und links der Fensteröffnung zeigen noch spärliche Reste der sehr verblichenen Malerei, darüber ist nichts erhalten, darunter lediglich wenige Reste des Wandputzes.
Die rechte, westliche Partie zeigt in einem Abschnitt zwischen ca. 0.60 m - 0.70 m und 1.10 m Höhe eine Wandputzfläche, auf der noch spärliche Farbspuren zu sehen sind. Gelb und Rot kommen vor, aber weder ein Gesamtsystem noch einzelne Dekorationselemente sind erkennbar.
Der Abschnitt links der Fensteröffnung zeigt zwar nicht viel, jedoch etwas mehr: Von der ca. 0.45 m hohen Sockelzone sind im oberen Teil Farbreste erhalten, wobei es jedoch unklar bleibt, ob sie ursprünglich gelb oder schwarz gewesen ist. Es ist möglich, dass das Gelb, das auch die Grundfarbe des darübersitzenden Mittelzonenfeldes gewesen ist, einfachheitshalber auf die gesamte Wandpartie aufgetragen, und dass das Schwarz der Sockelzone dann daraufgelegt wurde. An den zahlreichen Stellen, an denen das Schwarz nachträglich abgeblättert ist, kommt wieder die gelbe Schicht zum Vorschein.
Zwischen der Sockel- und der Mittelzone läuft das schon an der N-Wand beobachtete Sockelgesims, auch hier ohne erhaltene Ornamente.
Die Mittelzone, von der eine beinahe geschlossene Fläche bis zur Höhe von ca. 2.35 m erhalten ist, scheint hier, mit Ausnahme eines vielleicht weissen Streifens im oberen Abschnitt, durchweg gelb gewesen zu sein, wobei grosse Partien durch Hitzeeinwirkung zu Rot übergegangen sind. Ein ca. 5 cm breiter Eckstreifen, wohl früher rot und an der Wandseite durch eine schmale weisse Linie gefasst, ist im unteren Abschnitt noch erkennbar. Sonst bildet eine in 0.75 m Höhe waagerecht verlaufende Filigranbordüre das einzige erhaltene dekorative Element dieses Wandteils. Die Bordüre ist 5 cm breit, und zeigt ein weisses Muster auf rotem oder gelben Grund. Oben wird die Bordüre von zwei parallel verlaufenden weissen Linien, unten von einer einzelnen gerahmt. Das Muster ist einfach: Von der unteren der beiden Linien aus bildet eine ziemlich unsorgfältig gemalte Linie ein zungen - bis halbkreisförmiges Muster. Nach unten verbindet ein weiterer, vertikal gemalter Strich den tiefsten Punkt der Rundung mit der horizontal verlaufenden Rahmenlinie der Bordüre. In den kleinen Zwischenräumen zwischen den vertikalen Strichen sitzt ein einfaches Füllornament in der Form eines kurzen waagerechten Striches mit einem kleinen Punkt darüber. Wie schon erwähnt, ist nicht nur das Muster sehr einfach, sondern auch die Ausführung zeugt von schneller und wenig qualitätsvoller Arbeit.
Von der Oberzone ist nichts erhalten. Der hellgrundige Malereirest gleich oberhalb des rötlich-gelben Feldes könnte von einer Frieszone stammen, welche die Mittelzone von der Oberzone getrennt hat.
W-Wand: Hier sind etwa in der Wandmitte bis zur maximalen Höhe von 1.15 m Teile der Sockel- und der Mittelzone erhalten.
Die 0.45 m hohe Sockelzone war schwarz, und wahrscheinlich mit heute undeutlich erkennbaren, grünen Blattbüscheln dekoriert. Vielleicht war sie in Felder geteilt: Eine vertikale Linie, die wohl rot gewesen ist, scheint an einer Stelle die Zone von oben nach unten zu durchqueren.
Das Sockelgesims, von dem an der N- und S-Wand Reste erhalten sind, lässt sich hier lediglich erahnen. Es war anscheinend auch hier auf den Grundfarben der Sockel- und der Mittelzone aufgemalt, und ist heute abgeblättert.
Die Mittelzone zeigt im linken (südlichen) Abschnitt ein 1.02 m breites, rotgrundiges Feld. Undeutliche Ritz- oder Abdrucklinien zeigen, dass dieses Feld ursprünglich eine Dekoration getragen hat; ihre Gestaltung kann jedoch nicht mehr bestimmt werden. Eine auch nur skizzenhafte Identifizierung der wohl ursprünglich vorhandenen Dekorationselemente wird dadurch zusätzlich erschwert, dass diese Malereien anscheinend, wie es auch bei dem Sockelgesims der Fall war, auf die Grundfarbe aufgetragen worden waren. Die unterschiedlichen Nüancen des Rots erklären sich deshalb oft dadurch, dass die heute abgeblätterten Ornamente den ursprünglichen Ton der Grundfarbe besser geschüzt haben. Die wenigen Reste des Mittelzonenfeldes neben der N-W-Ecke des Raumes zeigen, dass hier dir Grundfarbe gelb war. Wenn die übliche Breite (vgl. N- und S-Wand) von ca. 5 cm eines auch hier zu postulierenden Eckstreifens berücksichtigt wird, scheint das Feld 1.22 m breit gewesen zu sein. Zwischen dem südlichen roten und dem nördlichen gelben Feld befindet sich ein 0.31 m breiter Abschnitt, in dem der erhaltene Teil hauptsächlich schwarz gewesen zu sein scheint. Vielleicht sind die heute unzusammenhängenden schwarzen Farbfragmente auch Reste eines Gittermusters (= untere Partie eines der von Mau erwähnten architektonischen Gebilden?). Am oberen Ende der erhaltenen Malerei befindet sich ein waagerecht verlaufendes Band, auf dem Spuren der Farben Rosa, Gelb, Rot, Schwarz und wahrscheinlich Grün erhalten sind. Ein Muster lässt sich aber nicht ausmachen.
Die Malerei der Oberzone, die früher kleine Phantasie-Architekturen dargestellt hat, ist gänzlich verlorengegangen.
Das Wenige, was heute an dieser Wand zu sehen ist, führt nicht weiter als die kurze Beschreibung Maus: das rote Mittelfeld, welches hier, anstatt von dem gelben Seitenfeld jedenfalls grösstenteils von der Tür zum Korridor m1 flankiert wurde, rechts heute noch Reste des gelben Seitenfeldes, und, dazwischen der untere Abschnitt des "prospetto architettonico".
O-Wand: Auf dem rechten, in Opus vittatum mixtum errichteten Wandabschnitt ist gleich neben der S-O-Ecke in ca. 0.90 m Höhe ein etwa dreieckiges Putzstück mit maximaler Breite von ca. 0.12 m und Höhe von ca. 0.28 m erhalten. Der übliche 0.035 m - 0.04 breite Eckstreifen, dessen rote Farbe hier fragmentarisch geblieben ist, grenzt nach rechts ein gelbes Seitenfeld ab, von dem ein kleiner Rest erhalten ist.
Abgesehen von den Farbresten des Eckstreifens und des Mittelzonenfeldes sind weder Farben noch Spuren dekorativer Elemente erhalten. Moderne Zementfassungen zeigen, dass früher noch an die Wand haftende Dekorationen in später Zeit verlorengegangen sind. Bei dem Beginn der Arbeit im Haus (Sommer 2000) wurden noch Bruchstücke der Wanddekorationen auf der Erde angetroffen. Wenige Stücke liessen sich zusammenfügen: sie sind Teile eines der gemalten "architektonischen Prospekte", von welcher Wand lässt sich aber nicht sagen.

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