Wall decoration (extant)

Description

Margareta Staub Gierow

Übergreifend muss festgestellt werden, dass die Wanddekorationen des Peristyls beinahe restlos verschwunden sind. Vielerorts sind zwar grosse Putzflächen erhalten, jedoch meistens ohne die Malerei, die sie einst getragen haben.
N-Wand: Hier sind lediglich in dem östlichen Abschnitt, zwischen der Tür zu cubiculumy ("Epigrammzimmer") und der N-O-Ecke des Peristyls Malereireste zu sehen. Die Höhe der Sockelzone - 0.64 m - lässt sich bestimmen. Ihre Grundfarbe war entweder Rot oder Schwarz. Heute sind überwiegend rote Farbreste erhalten, es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich darauf eine - spätere? - schwarze Farbschicht befunden hat (Vgl. W-Wand, an der die Sockelzone mit Sicherheit schwarz gewesen ist). Eine gelbe Filigranbordüre einfacher Art verläuft waagerecht in 0.44 m Höhe vom Fussboden. Die Bordüre ist 0.06 m breit, und besteht aus zwei oberen waagerechten, parallel gemalten Linien und darunter kleinen, hängenden Ornamenten. Diese setzen sich aus kurzen, vertikalen Strichen zusammen, von denen jeweils zwei paarweise gruppierte, schräg nach unten laufende Linien ausgehen. Eine untere Abgrenzung der Bordüre ist nicht vorhanden, aber vielleicht gab es unterhalb der Bordüre eine weitere Dekoration: Ein spitz zulaufendes, blattähnliches Gebilde, ebenfalls in Gelb gemalt, lässt sich undeutlich ausmachen. Zwischen der Sockel- und der Mittelzone ist gleich neben der Ecke ein Rest des gemalten Sockelgesimses erhalten. Es ist 0.07 m hoch, und zeigt sich heute bar aller bestimmbaren dekorativen Elemente. Die Grundfarbe war wahrscheinlich Weiss. Die darüber folgende Mittelzone ist rot. Ein 0.03 m - 0.04 m breiter Eckstreifen mit wenigen Resten grüner Farbe schliesst die Wand gegen O ab. Ein rotes Feld ist zwischen ca. 1.15 m und ca. 2.30 m Höhe in voller Wandbreite bis zur modernen Reparatur neben der Tür zu y, an übrigen Stellen bis zur Höhe von 2.85 m partiell erhalten. Es gibt keine Spuren einer Binnendekoration. Eine weitere geschlossene, dekorationstragende Putzschicht befindet sich zwischen ca. 3.95 m und ca. 4.40 m Höhe, auch hier lediglich mit roter Farbe. Die Fläche hat eine maximale Breite von ca. 0.35 m. Im oberen Wandabschnitt lässt sich ein Riss im Mauerwerk und im Putz beobachten.
An den übrigen Abschnitten der N-Wand sind stellenweise Putzreste erhalten, nirgends, jedoch, mit Spuren von Farben oder sonstigen Dekorationselementen.

S-Wand: Abgesehen von dem schon von Mau (BdI 1877, 96) erwähnten Stuckfries "...Nel muro S del viridario si scorge una cornice che sembra aver fatto parte d´una decorazione nel primo stile. Inoltre vi sono tre fili di grandi chiodi ed uncini di ferro, e sopra essi una fila di tegole sporgenti del muro", weist die Wand kaum Dekorationsreste auf. In ihrem westlichen Drittel sitzt eine vom Bodenniveau bis zum Stuckfries beinahe deckende Putzschicht mit weissem Feinputz. Diese Schicht ist auch in gleicher Höhe neben der S-O-Ecke des Gartens erhalten, während die dazwischenliegende Wandpartie lediglich kleinere Putzreste aufweist. Irgendwelche Spuren einer gemalten Dekoration fehlen gänzlich - und werden wahrscheinlich auch nie existiert haben.
In der S-W-Ecke des Gartens, links des hier N-S-verlaufenden Pluteus, befindet sich an der Wand unterhalb des Gartenniveaus von 79 n.Chr. eine Fläche, die mit einem Putz, der sich typenmässig von den übrigen dieser Wand unterscheidet. Dieser Putz trägt eine einheitlich gelbe Farbschicht (Weitere, ebenfalls mit gelber Farbe überzogenen Fragmente dieses Putztypus kamen 2006 bei den Ausgrabungen des Peristyls ans Licht. Vgl. M.Robinson, Ausgrabungsbericht 2006).
Im westlichen Abschnitt der S-Wand, eigentlich an der S-Wand der W-Portikus, sind geschlossene Wandputzflächen, hier mit Abdrücken der schräg nach oben führenden Treppe, erhalten. Reste roter Farbe sind jedoch ausschliesslich in der Wandpartie gleich westlich der Halbsäule zu sehen.
Der Wandabschnitt, welcher die Trennwand zwischen der O-Portikus und dem Raum k bildet, muss gewissermassen auch der S-Wand des Peristyls zugeordnet werden. Hier sitzt oberhalb der Balkenlöcher für den Estrich des oberen Stockwerks in voller Wandbreite - bzw. zwischen der oberen Türöffnung und und der Säule - eine 0.80 m - 1.20 m hohe Putzfläche, die jedoch keine Spuren einer einstigen Dekoration aufweist.
W-Wand: Hier sind in mehreren Abschnitten, jedoch hauptsächlich in Sockel- und unterer Mittelzonenhöhe Farbreste erhalten.
In der nördlichen Partie der Wand, gleich neben der Türöffnung zu Korridor m1 sitzt zwischen 0.52 m und 1.04 m Höhe eine etwa 0.64 m breite Putzfläche, die eine teilweise deckende, rote Bemalung aufweist. Am oberen Rand, rechts auf dieser Fläche, ist auch eine kleine Partie des hellgemalten Sockelgesimses erkennbar. Leider erlaubt dieser Rest genausowenig eine Bestimmung des ehemaligenAussehens wie das Gegenstück im östlichen Abschnitt der N-Wand.
Weitere Dekorationsreste gibt es in dem Abschnitt zwischen der Tür zu oecusl und dem andronh. Sie reichen bis zur Höhe von max. ca. 1.40 m, enden ca. 0.15 m - 0.20 m oberhalb des Fussbodenniveaus. Auch hier zeigt die Sockelzone die schwarze, das Feld der Mittelzone die rote Grundfarbe. Dazwischen läuft das auch hier unbestimmbare Sockelgesims. Weitere Dekorationsreste sind nicht erkennbar.
Die Partie zwischen der Tür zu andronh und der Öffnung zum tablinumg liefert einige zusätzliche Informationen bezüglich der ehemaligen Dekoration. Wir sehen hier eine geschlossenen Putzfläche, die zwischen 0.35 m und 2.65 m Höhe über dem Fussboden reicht, und die eine einheitliche Breite von 0.50 m - 0.55 m hat. Sämtliche Putzränder wurden mit modernem Zement befestigt. Die übliche schwarze Sockelzone ohne erkennbare Malereien ist deutlich zu sehen, während die Farben des Sockelgesimses beinahe gänzlich abgeblättert sind. Das darüber befindliche Mittelzonenfeld ist rot. Es weist hier eine Binnenrahmung aus Filigranbändern auf. Eine horizontal verlaufende Bordüre in 0.16 m Abstand von dem Sockelgesims ist am besten erhalten. Sie ist 0.06 m breit, und wird oben und unten von doppelten Linien gerahmt. Ehemalige Farben und Muster der Bordüre lassen sich leider nicht ablesen. Die seitlichen Bänder sind noch schlechter erhalten, und da der äussere Rand von der modernen Zementflickung verdeckt wird, ist die volle Breite nicht bestimmbar. Das gerahmte Feld ist 0.43 m breit, die Höhe bleibt unklar. In der Mitte sind schwache, unzusammenhängende Ritzlinien im Putz, die vielleicht von einem gewundenem Kandelaber herrühren könnten. Im oberen Teil der verputzten Fläche fehlt die dekorationstragende Schicht.
Der letzte Abschnitt der W-Wand â- zwischen der Öffnung zum tablinum und der S-W-Ecke des Peristyls - zeigt ebenfalls grössere verputzte Flächen, teilweise mit Farbresten, jedoch mit wenigen bestimmbaren Dekorationselementen. Die Putzfläche, die neben der Ecke eine Höhe von ca. 2.85 m erreicht, wird gegen die tablinum-öffnung immer niedriger, und endet hier in ca. 0.60 m Höhe. In einer 0.93 m breiten Partie gleich neben der Ecke ist der Wandputz sehr grob, zeigt keinerlei Malereireste, sondern lediglich die oben erwähnten Abdrücke metallener Gegenstände, die eindeutig hier in dem kleinen Raum unterhalb der Treppe ihren Platz hatten. In der mittleren Wandpartie, hingegen, unterhalb des kleinen Fensters, sind Reste der Malerei sowohl in der Sockel- als auch in der Mittelzone erhalten. Die Sockelzone war, wie zu erwarten, auch hier schwarz. An mehreren Stellen vorkommende Reste grüner Farbe zeigen, dass vielleicht eine Blattbüschel-Dekoration, ähnlich derjenigen des Pluteus hier gesessen hat. Wenige Spuren des hellfarbigen Sockelgesimses sind an der rechten Seite der Putzfläche zu sehen; sonst wird es von einer modernen Zementflickung verdeckt. Der erhaltene Teil der Mittelzone, max. ca. 0.65 m hoch und 0.89 m breit, ist auch hier rot. Eine vertikal gemalte Bordüre - heute in einem kräftigeren Rot, wahrscheinlich lag ursprünglich eine zweite Farbschicht darauf, welche die darunterliegende Schicht geschützt hat - läuft in einem Abstand von 0.38 m von dem Felderrand (bzw. von der oben erwähnten Grobputzfläche). Die Bordüre ist 0.035 m breit und wird an beiden Seiten von doppelten Linien gerahmt. Das Muster kann nicht eindeutig bestimmt werden, scheint aber aus Dreiecksformen und kleinen vertikalen Strichen bestanden zu haben. Ein schwacher Abdruck zeigt, dass ein horizontal gemaltes Filigranband das 0.34 m breite Feld nach unten begrenzt hat. Das horizonale Band ist 0.05 m breit, und wird ebenfalls von doppelten Linien gerahmt. Das ehemalige Muster lässt sich nicht ausmachen. Wie der rechte Abschluss dieses Mittelzonenfeldes gestaltet war, bleibt ebenfalls unklar. Hier befindet sich lediglich ein senkrecht verlaufender Streifen eines dunkleren Rot, aber ohne Reste eines Musters. Der übrige Teil der rotgemalten Fläche - rechts der vertikalen Filigranbordüre - ist stark verrieben und verblichen, und somit lassen sich eventuelle frühere Dekorationselemente nicht erkennen.
Weitere Informationen liefert dieser Wandabschnitt nicht. Das kleine Fenster zeigt an den seitlichen Laibungen gut, oben und unten nur bruchstückhaft erhaltene weisse Farbe. Die Fensterbank neigt sich von der Peristylseite in das Zimmer hinein, um den Lichteinfall - von der überdachten Portikus - zu begünstigen.

O-Wand: Hier sind an einigen Stellen zusammenhängende Putzreste, Dekorationen aber kaum erhalten. Wenige Fragmente roter Farbe sind lediglich in einem maximal 0.02 m breiten Streifen gleich neben der N-O-Ecke zu sehen. Der Wandputz überdeckt teilweise die drei, vermutlich vermauerten Nischen (s. Peristyl i, Baubefund O-Wand), deren ursprüngliche Funktion unklar bleibt.
Ausgehend von den wenigen erhaltenen Resten der gemalten Dekoration der Portikuswände kann zusammenfassend konstatiert werden, dass sie wohl ziemlich einheitlich gewesen ist: Die Sockelzone war schwarz, und vielleicht mit grünen Blattbüscheln verziert, ein in helleren Tönen gestaltetes Sockelgesims trennte sie von der rotgrundigen Mittelzone, die in von Filigranbordüren gerahmte Felder gegliedert war. Binnendekorationen dieser Felder sind nirgends erhalten. Über die Gestaltung der Oberzone kann heute nichts gesagt werden.
The peristyle side of the wall in the southernmost two intercolumnia was decorated with a now lost, quite naivistic representation of animals hunting and a reclining Silenus or a river god was painted in the north former intercolumnium. In the southern one the depiction of a garden scene with an ornamental fountain adorned the wall fittingly towards the real garden. (Copied by Presuhn 1882, taf. II).

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