Wall decoration (extant)

Description

Margareta Staub Gierow

Auch in diesem Raum sind die Dekorationsreste heute spärlich. Von den von Mau erwähnten und Presuhn kopierten Vignetten sind einige schwache Reste bei gutem Licht in Ritzlinien erkennbar.
Mau (BdI 1877, 21f.):"d. Ala sin. (unica): simili (mit denjenigen in den fauces und in Raum d) quadretti su fondo rosso, eseguiti con un po´ pi´ü di accuratezza in bruno giallo verde e paonazzo, alti 0,13-0,33. 16. 17 sul muro sin. 16. (Presuhn V 3) Capro pascolante. 17. Sacello rustico: albero sacro e colonna sormontata d´una statua. Vi si avvicina una figura virile, che sulla spalla porta qualche cosa come un bastone. 18. 19 sul muro di fondo. 18. (Presuhn V 4) Lepre inseguito da un cane.[Italienische Reise 126f.Abb.7] 19. Cervo fuggente: non è riconoscibile quello che era dietro di lui. 20. 21 sul muro sin. (soll wohl sein: destro) 20. Sacello rustico, di cui è conservata la sola parte inferiore, con due figure, fra le quali un fanciullo, la cui azione non si riconosce. 21. Cavriolo in piedi.[Italienische Reise 126f.Abb.7] Simili quadretti in mezzo ai compartimenti delle pareti suolevano sovrapporsi allo stucco giá  asciutto; del qual fatto la prova manifesta si deduce dai contorni che il pittore prima di mettere i colori graffiava nel muro, e che p. es. in questo caso con piena certezza si riconoscono non essere punto stati impressi nello stucco ancora umido".

Heutiger Zustand:

N-Wand: Die Höhe der Sockelzone, ca. 0.73 m - 0.78 m, lässt sich anhand einiger horizontal verlaufenden Linien bestimmen. Es fehlen sonst bis auf vereinzelte rote Fragmente beinahe gänzlich sowohl Putz- als auch Farbreste, und ihr einstiges Aussehen kann nicht bestimmt werden. Nur in 0.05 m Abstand von der N-W-Ecke entfernt sind Reste eines vertikal verlaufenden Bandes, das aus einem 1.5 cm, einem 0.8 cm und einem 1.15 cm m breiten Streifen besteht. Die beiden breiteren Streifen scheinen in einer hellen Farbe, der mittlere wahrscheinlich in Rot gemalt zu sein.

Die Mittelzone ist ebenfalls stark verwittert und beschädigt. Die Höhe lässt sich nicht bestimmen: Putzreste sind zwar im rechten, östlichen Drittel bis zur Höhe von ca. 4.05 m erhalten, die Dekorationen im oberen Teil jedoch verschwunden. Die Gliederung dieser Zone war einfach, und besteht aus zwei roten Seitenfeldern, links 1.37 m, rechts 1.39 m breit und einem hellgrundigen, 0.72 m breiten Mittelfeld. Ein 0.04 m - 0.08 m breiter Eckstreifen, heute ohne Farbe, ist neben beiden Ecken (W und O) erkennbar.

Das linke Seitenfeld, in dem, in 1.64 m Höhe, das Mittelbild mit dem einen Hasen jagenden Hund noch schwach sichtbar ist, hat sonst, abgesehen von der roten Farbe keine Dekorationsreste behalten.

Im rechten Feld, hingegen, sind Abdrücke einer Binnenrahmung aus Filigranbordüren, einer mit horizontalem, einer mit vertikalem Verlauf sichtbar. In der oberen, horizontalen Bordüre sind wenige Reste eines einfachen Dreiecksmuster mit zwei waagerecht gemalten Strichen als Füllornament erhalten (vgl. auch Raum d, N-Wand). Das Muster der senkrechten Bordüre lässt sich nicht bestmmen. Beide Bordüren scheinen an der Feld-inneren Seite von je zwei schmalen Linien gefasst zu sein.

Das Mittelfeld war wie eine einfache Ädikula mit einem Giebeldach in ca. 2.30 m Höhe gestaltet. An jeder Seite scheinen drei senkrecht, parallel zueinander gemalte, je 0.07 m breite Streifen - vielleicht waren zwei davon einfach gemalte Säulen - die Seitenpartien der Ädikula darzustellen. Die Fläche dazwischen, die als Ädikula-Rückwand zu verstehen ist, hat eine Breite von 0.27 m. Hier befinden sich in der Mitte schwache Abdrücke, die von einem gemalten Kandelaber herrühren können. Ob dieser in oder vor der Ädikula steht, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Undefinierbare Ornamentspuren oberhalb des Ädikulagiebels könnten entweder Teile des Kandelabers, der in dem Fall vor dem kleinen Gebäude steht, oder von einem Giebelakroter stammen. Wenige Reste grüner Farbe sind im unteren linken Teil des Mittelfeldes erhalten. Über die ehemalige Ausschmückung und Höhe der Oberzone dieser Wand kann heute nichts ausgesagt werden.

W-Wand: Die Sockelzone, auf der keine Dekorationsreste erhalten sind, ist ca. 0.75 m hoch. Ein 0.05 m hohes Sockelgesims, heute unbestimmbarer Farbe aber mit einem Rest eines kleinen roten Ornaments, ca. 0.17 m von dem äusseren, linken Putzrand der W-Wand entfernt, kann jedoch lokalisiert werden.

Die Mittelzone, deren Höhe - ca.1.90 m - sich an dieser Wand ablesen lässt, ist, wie die übrigen Wände der ala in drei Felder gegliedert. Die Seitenelder, links 1.38 m, rechts 1.25 m breit, sind rot. Sie werden neben der atrium-öffnung und neben der N-W-Ecke des Raumes von ca. 0.04 m breiten Eckstreifen begrenzt. Das Mittelfeld, dessen Farbe heute unbestimmbar ist, hat eine Breite von 0.61 m.

Die Seitenfelder werden an allen Seiten von Filigranbordüren gerahmt. Die untere, waagerechte ist 0.06 m breit, und scheint an beiden Seiten von je zwei parallel gemalten, ca. 0.004 m breiten Linien, in einem Abstand von 0.015 m voneinender gefasst zu werden. Diese Bordüre fängt in einem Abstand von 0.21 m von dem äusseren, linken Putzrand an, und läuft ca. 0.28 m oberhalb des Sockelgesimses. Die inneren Masse der Bordüren-gerahmten Felder betragen 0.89 m (B) und 1.37 m (H). Das Muster der seitlichen Bordüren ist gänzlich verlorengegangen. Schwache Reste der von Mau beschriebenen Vignette mit der Darstellung einer weidenden Ziege sind noch in 1.62 m Höhe oberhalb des Fussbodens erhalten. Es ist jedoch unmöglich, das "Original" mit der Kopie Presuhns zu vergleichen - dazu reicht der Erhaltungszustand nicht aus.

Das rechte Seitenfeld, das heute stark verwittert und beschädigt ist, war in derselben Art dekoriert mit einer aus Filigranbordüren an allen Seiten bestehenden Binnenrahmung und einer, nur noch in wenigen Ritzlinien überlieferten Vignette, die einen ländlichen Sakralbau, einen Baum und eine Kolonne mit einer Statue darauf vorgestellt hat. (vgl. Mau, Presuhn). Deutlich, aber nur in der Gestalt eines dunklen, ca. 0.06 m breiten Streifens in 2.58 m Höhe, zeichnet sich die Trennung zwischen der Mittel- und der Oberzone ab. Darüber sind bis zur Höhe von maximal 3.55 m (in der Wandmitte) zwar Putzreste erhalten, aber jegliche Dekorationsreste bis auf einige weissen Farbfragmente neben der S-W-Ecke fehlen.

Das 0.61 m breite Mittelfeld zeigt heute vor allem Reste weisser Farbe. Nach unten wird es von einer ursprünglich gelben (?) Filigranbordüre begrenzt. Ihre Breite beträgt 0.05 m, das Muster ist nicht ablesbar. Vertikale Streifen, heute nur als Relief im Putz zu sehen, befinden sich beiderseits einer glatten Fläche, in deren Mitte schwache Spuren, wahrscheinlich eines Kandelabers bei schrägem Lichteinfall erkennbar sind. In den unteren Felderecken läuft auch je eine horizontale Linie etwa 0.14 m oberhalb der nach unten abgrenzenden Filigranbordüre in das Feld hinein. Es könnten Reste eines Postaments sein, denn hier fussen die vertikalen Streifen der Seitenpartien des Mittelfeldes.

Es lässt sich, zusammenfassend, wenig über das ehemalige Aussehen dieser Wand sagen. Es sieht so aus, als ob sie ziemlich flüchtig und ohne viel Eleganz dekoriert gewesen wäre.

Zwischen ca. 1.15 m und 2.12 m Höhe befindet sich die etwa 0.50 m - 0.75 m breite, moderne Reparatur, die das von früheren Raubgräbern gebrochene Loch (vgl. auch Raum d, O-Wand) fällt.

O-Wand: Diese Wand zeigt heute am wenigsten Reste der ehemaligen Malereien. Erhalten ist lediglich ein ca. 1.95 m hohes, 1.25 m breites Stück oberhalb des Fussbodens neben der N-O-Ecke der Ala. Die Höhe der Sockelzone, 0.72 m, und des Sockelgesimses, 0.065 m, lassen sich ablesen, die einstige Dekoration aber nicht.

Die erhaltene Partie der Mittelzone zeigt den Abdruck eines 0.06 m breiten Eckstreifens und Reste der roten Grundfarbe des linken, nördlichen Seitenfeldes. 0.14 m von dem Eckstreifen entfernt können die rahmenden Streifen - einen an der Aussenseite, zwei an der Felderseite - einer vertikalen, ca. 0.05 m breiten Filigranbordüre erahnt werden. Das Muster ist aber nicht erhalten. In 1.65 m Höhe sitzen, im Putz eingeritzt, horizontal verlaufende, leicht gekrümmte Linien: Sie bildeten sicher die Standleiste für das figürliche Motiv der ehemaligen Vignette, die heute gänzlich verlorengegangen ist. Mau beschreibt sie als schon damals nur teilweise erhalten, und hat hier Spuren eines weiteren ländlichen sacellum und zweier stehenden Personen gesehen.

Im unteren Sockelzonenbereich neben der N-O-Ecke fehlt der dekorationstragende Putz. Hier zeigt sich der schon mehrfach beobachtete Ausgleichsputz mit den deutlichen Spuren der Mauerkelle. Dieser Putz ist auch in der Mitte der N-Wand und neben der N-W-Ecke vorhanden. Putzreste, aber ohne Spuren der Dekoration, haften auch an den Kalksteinblöckchen in der Tür zu andronh. Sie sitzen nur an der ala-Seite der Laibung, nicht aber im Gang.

Sonstige Beobachtungen lassen sich heute an den ala-Wänden, die insgesamt in einem desolaten Zustand sind, nicht machen.

Page Manager:  | 2022-10-28