Wall decoration (extant)
Description
Margareta Staub Gierow
Auch in diesem Zimmer wird deutlich, wie sehr die bei der Ausgrabung wohl recht gut erhaltenen Wandmalereien gelitten haben. Mau hat leider, wie so oft, keine ausführliche Beschreibung der Dekorationsschemata hinterlassen, schildert aber ziemlich genau die Motive der unterschiedlichen Vignetten
Mau (BdI 1877, 20f.):"c. Seconda camera a sin. dell’atrio: quadretti simili a quelli delle fauces, eseguiti in bianco e paonazzo in mezzo ai compartimenti gialli, alti 0,16-0,28. L’enumerazione comincia da sin. 11. muro d’ingresso (= S-Wand). Cigno volante. 12 e 13 sul muro sin. (= W-Wand) 12. Vaso a calice (Jahn Vasens.56)[Italienische Reise,125f.Abb.6] sul quale posa una benda; appié di esso un oggetto non riconoscibile. 13. Cratere (Jahn. 1.c.86) [Italienische Reise,125f.Abb.6], a cui sta appoggiato un cerchio. A d. giace un oggetto ch’io non so definire: un cerchio cioé, da cui in due parti si dipartono bastoni, in direzione opposta, perpendicolare peró l’uno e l’altro sul piano del cerchio. Quello piú corto, che si dirige in su verso il vaso, pare finisca in tre punte. 14. (Presuhn V 2) sul muro in fondo (= N-Wand). Grifone saltante o volante, con tre corni. L’altro quadretto del medesimo muro è distrutto. 14. 15 sul muro d (= O-Wand). 14. Poco riconoscibile; pare peró che vi sia un vaso a cui sta appoggiato un ramo di palma ed un cerchio. 15. (Presuhn V 1) Anfora, ed appoggiatovi a sin. un cerchio, a d. un oggetto per me non è definibile e difficile anche a descriversi. Sul lato sin. dell’anfora sta una figura alata, le cui particolaritá a causa della esecuzione rozza, e delle piccole dimensioni non sono riconoscibili; si regge al margine e chinata avanti guarda nell’interno del vaso; le proporzioni lunghe e sottili specialmente delle gambe la fanno quasi rassomigliare ad uno scheletro. Si vede ancora una striscia chiara appiè dell’anfora; non vorrei peró accertare se in veritá essa, come ha l’apparenza, rappresenti un coltello o gladio giacente sul suolo".
N-Wand. Die 0.72 m hohe Sockelzone wird nach oben von einem 0.05 m hohen Sockelgesims abgeschlossen. Die dominierende Farbe war Schwarz; heute sind nur wenige Reste erhalten, und an vielen Stellen ist das Schwarz zu einem blassen Grau verblichen. Eine in ursprünglich gelben Linien gemalte, geometrisch gegliederte Dekoration lässt sich stellenweise, besonders im östlichen Wandabschnitt noch erkennen. Die Dekoration nimmt auf die Einteilung der Mittelzone Bezug, und zeigt breitere Abschnitte unterhalb der drei Hauptfelder, schmale unterhalb der feldertrennenden Glieder. Ein schmales Feld, wohl in der Form eines stehenden Rechtecks, ist 0.17 m breit, und befindet sich in 1.37 m Abstand von der N-O-Ecke des Raumes. Neben diesem Abschnitt - zur Wandmitte hin - sitzt ein weiteres, 0.12 m breites, vertikal verlaufendes Band, auch dieses von ursprünglich gelben Linien seitlich gerahmt. Danach folgt der 0.65 m breite Abschnitt unterhalb des mittleren Teils des Mittelfeldes der Hauptzone. Im angrenzenden, westlichen Wandabschnitt ist die Dekoration stark beschädigt, und ablesbare Reste lassen sich erst wieder in einer 0.85 m - 1.05 m breiten Fläche neben der N-W-Ecke des Raumes beobachten. Hier wird deutlich, dass die Feldereinteilung der Sockelzone nach unten, in 0.17 m Höhe über dem Fussboden von einer durchlaufenden, vielleicht ehemals roten Linie abgegerenzt wurde. Die dadurch gekennzeichnete Plinthe zeigt keine von der Grundfarbe der Sockelzone abweichende Farbgebung. (Die rahmenden Linien sehen heute dunkler aus als der ursprünglich schwarze Grund. Sie wurden wahrscheinlich auf der Grundfarbe gemalt, so dass das Schwarz an diesen Stellen, die ja geschützt waren, dunkler geblieben ist, während die übrigen schwarzgemalten Flächen stark verblichen sind). In 0.05 m Entfernung von der Raumecke N-W befindet sich eine vertikale Linie, vielleicht ursprünglich ein farblich abgesetzter Eckstreifen, und 0.12 m weiter zur Raummitte hin eine parallel dazu verlaufende zweite Linie. Beide fussen auf der Plinthe. In den breiteren Abschnitten unterhalb der drei Felder der Mittelzone sind schwache Reste - Spuren grüner Farbe und Umrisslinien - jeweils eines Blattbüschels zu sehen. Diejenigen der seitlichen Partien haben breite, spitz zulaufende und fächerförmig geordnete Blätter, während derjenige in der Mitte kompakte, wie aus zusammengefügten Knollen aussehende Blätter hat. Im linken, westlichen Feld ist an zwei Stellen zwischen den grünen Blättern auch rote Farbe erhalten: Vielleicht waren hier Blumen gemalt. Das Sockelgesims, welches die Sockelzone von der Mittelzone trennt, zeigt an einigen wenigen Stellen im westlichen Wandabschnitt spärliche Reste der Farben Weiss und Blau.
Die 1.72 m hohe Mittelzone war, wie oben erwähnt, in drei Feldern gegliedert. Die seitlichen gelben sind 1.52 m (W) und 1.50 m (O) breit, das mittlere, in dem Reste unterschiedlicher Farben erhalten sind, hatte eine Breite von 0.90 m. Neben den Raumecken laufen 0.03 m - 0.05 m breite weisse Eckstreifen. Die Seitenfelder haben eine Binnenrahmung aus Filigranbordüren. Die untere, horizontal verlaufende Bordüre befindet sich 0.21 m oberhalb des Sockelgesimses. Die vertikale Bordüre links des westlichen Feldes läuft in 0.14 m Entfernung von dem Eckstreifen, diejenige rechts dieses Feldes befindet sich 0.18 m von dem Mittelfeld entfernt. Beim östlichen Feld beträgt der Abstand zwischen der Filigranbordüre und dem Eckstreifen 0.16 m, derjenige zwischen der Bordüre und dem Mittelfeld 0.175 m. Die untere horizontale Bordüre läuft hier 0.195 m oberhalb des Sockelgesimses. Der heutige Zustand der Dekorationen erlaubt keine Bestimmung der ursprünglichen Höhe der bordürengerahmten Felder.
Die seitlichen, vertikal verlaufenden Filigranbänder sind 0.065 m breit. Das Muster ist überall weiss, und liegt auf der gelben Grundfarbe der Seitenfelder. Es setzt sich aus herzförmigen Elementen mit volutenähnlich eingerollten Linien zusammen. Die Bordüre wird an den äusseren Seiten von je einer, an der inneren von einer doppelten weissen Linie gefasst. Der untere Abschnitt, in dem die seitliche und die untere, horizontale Linie zusammentreffen, ist wie ein quadratisches Feld mit einer kleinen sechsblättrigen Rosette gestaltet.
Die untere Bordüre, die in dem rechten, östlichen Seitenfeld am besten erhalten ist, zeigt ein abweichendes Muster, auch dieses, jedoch, in Weiss auf dem gelben Grund gemalt. Hier läuft eine zig-zag-förmige Linie, die regelmässige Dreiecksformen bildet. Jedes Dreieck hat eine aus drei übereinandergesetzten, leicht wellenförmig gezeichneten Strichen bestehende Binnendekoration. Auch diese Bordüre wird aussen - hier also nach unten - von einer einfachen, innen von einer doppelten weissen Linie begrenzt.
Das 0.90 m breite Mittelfeld zeigt heute Fragmente unterschiedlicher Farben: Blau-Grün, Rot, Weiss, Schwarz und Gelb lassen sich, jedoch recht zusammenhanglos, erkennen. Wahrscheinlich bestand die Dekoration aus einem einfachen Ädikula-Gebilde, in dem sich im Zentrum ein gelbgemalter Kandelaber auf einem verzierten, seitlich ausladenden Fuss befindet. Die gesamte Mittelzone ist oberhalb einer Höhe von 1.20 m bis 1.68 m vom Fussboden sehr beschädigt, nur im oberen linken, westlichen Abschnitt sind noch Reste der gelben Seitenfelder zu sehen, jedoch ohne weitere Spuren der Dekoration. Grossflächig sichtbar wegen des Fehlens der dekorationstragenden Feinputzschicht wird ein grob, und mit deutlichen Spuren der Mauerkelle aufgetragener Unterputz, oder eher ein Ausgleichsputz (Vgl. atriumb, Dekorationen).
An einer Stelle neben der N-W-Ecke lässt sich die ehemalige Höhe der Mittelzone ablesen: Ein horizontal verlaufender, dunkler Streifen in 2.42 m Höhe zeigt an, dass hier ein Trennungsglied zwischen der Mittel- und der Oberzone, vielleicht ein gemalter Fries, gewesen ist. Sonst sind hier keine Dekorationsspuren erhalten.
Die Oberzone, von der heute lediglich die Höhe - 1.36 m - erschlossen werden kann, wurde nach oben wahrscheinlich von einem Stuckfries begrenzt. Wenige, von der Wand leicht hervorkragende Putzreste in ca. 3.80 m Höhe und einige Eisenklammer, die sicherlich einmal als Halterungen für den damals noch erhaltenen Fries angebracht wurden, sprechen dafür. Weisser Stuck und einzelne rote Farbreste einer Bemalung des oberen Friesabschnittes sind heute die einzigen Zeugen seiner ehemaligen Existenz.
Neben der N-O-Ecke des Raumes läuft in 3.40 m Höhe eine horizontale, 0.78 m lange Bruchkante gegen die Raummitte zu. Es handelt sich dabei nicht um eine antike Putzschicht an der unteren Laibung eines vermauerten Fensters (vgl. auch der Befund an der gegenüberliegenden Seite der Wand in der ehemaligen Bäckerei), sondern um den Rest einer modernen, rötlichen Zementflickung (Wie so oft wurden schlecht haftende Dekorationen mit einem Rand aus Zement befestigt. Später haben sich dann sowohl die Dekoration als auch die Reparatur von der Wand gelöst, und ähnliche Spuren hinterlassen.) Oberhalb dieses defekten Zementstreifens zeigt auch das Mauerwerk selbst moderne Ausbesserungen.
S-Wand: Die Malereien dieser Wand sind ebenfalls schlecht erhalten. Obwohl sich hier im östlichen Abschnitt die Tür und etwa in der Wandmitte das Fenster zum atrium befinden, weisen die spärlichen Dekorationsreste auf ein ähnliches Schema wie dasjenige der N-Wand hin. Die Sockelzone hat dieselbe Höhe, Schwarz als Grundfarbe, und ähnliche Feldereinteilung. Im rechten, westlichen Wandfeld sind Reste zweier Blattbüschel erhalten, der linke eindeutig mit den breiten, spitz zulaufenden, fächerförmig geordneten Blättern, und auch hier Spuren roter Blüten. Derjenige im rechten Felderabschnitt lässt sich nicht definieren; er scheint aber eher gerade nach oben wachsende Blätter gehabt zu haben. Der Blattbüschel des mittleren Feldes scheint demjenigen an der korrespondierenden Stelle der gegenüberliegenden Wand entsprochen zu haben.
Auf dem Sockelgesims sind Reste von Weiss, Rot und Gelb, und, an zwei Stellen, kleine kronenförmige Ornamente mit drei Zacken erhalten. Dasjenige, das sich am deutlichen erkennen lässt, befindet sich 0.58 m rechts der Türöffnung zum atrium.
Auch die Gliederung der Mittelzone scheint mit derjenigen der N-Wand korrespondiert zu haben. Beide Seitenfelder, von denen das linke, östliche von der Tür, das rechte, westliche von dem Fenster zum atrium durchbrochen werden, sind gelb und hatten Binnenrahmungen aus Filigranbordüren, von denen jedoch nirgends das Muster erhalten ist. Das linke Feld ist, die Breite der Türöffnung inbegriffen, 1.58 m, das rechte 1.60 m breit. Keines der beiden ist in voller Höhe erhalten, da oberhalb einer maximalen Höhe von 2.12 m sämtliche Dekorationsreste an dieser Wand verlorengegangen sind. Ein Wandputzfragment klebt noch oberhalb des Fensters; hier sind aber keine Farbreste zu sehen. Ein 0.03 m - 0.04 m breiter Eckstreifen, heute unkenntlicher Farbe, scheint die Malerei gegen W abgeschlossen zu haben.
Das 0.82 m breite Mittelfeld war, nach den wenigen Resten zu schliessen, ähnlich dekoriert wie das gegenüberliegende Feld. Eine einfache Ã"dikula von der rechts und links Spuren eines roten, 0.12 m hohen Postaments erhalten sind, rahmt eine mittlere Öffnung, in der ein gelber, wohl gewundener Kandelaber auf Blütenkelch-ähnlichem Fuss die zentrale Stelle einnimmt. Der Kandelaberschaft lässt sich bis zur Höhe von 1.14 m oberhalb des Sockelgesimses verfolgen, jedoch ohne Spuren weiterer Verzierungen. Die Flächen links und rechts des Kandelabers, welche die "Rückwand" der Ädikula bilden, könnten weiss gewesen sein.
Sonstige Dekorationsreste sind an dieser Wand nicht erhalten.
W-Wand: Die 0.78 m hohe Sockelzone - die nicht näher definierbare Plinthe inbegriffen - scheint ähnlich dekoriert gewesen zu sein wie diejenigen der beiden Langseiten des Raumes. Links und rechts deuten vertikal, teilweise in noch erhaltenem Gelb gemalte Linien auf eine Einteilung in je ein rechteckiges, ca. 0.80 m breites Feld. Die Höhe der Felder lässt sich nicht mehr bestimmen, da die untere Wandpartie beschädigt ist. Wenige Reste zeigen, dass sich in beiden Feldern Pflanzen mit breiten, spitz zulaufenden, fächerförmig gestreuten Blättern und roten Blüten befunden haben. Zur Wandmitte hin werden diese Felder von je zwei vertikal verlaufenden Streifen - besonders deutlich am rechten nördlichen Abschnitt - , je 0.08 m breit, und in einem Abstand von 0.04 m voneinander, begrenzt. Diese Streifen scheinen blau mit weissen Rändern gewesen zu sein. Sie rahmen seitlich die mittlere Partie der Sockelzone. Diese zeigt eine Binnendekoration, die aus einem von gelben Steifen umrandetes Feld besteht, bei dem die seitlichen Streifen vertikal, der obere mit einem leicht nach unten gerundeten (konkaven?) Verlauf gemalt sind. Reste roter Farbe sind in diesem, beinahe gänzlich zerstörten Feld noch sichtbar. Nach oben wird diese Zone von dem üblichen, hier aber kaum erhaltenen Sockelgesims geschlossen. Wenige Reste weisser und roter Farbe zeigen sich stellenweise, die roten Reste scheinen von einer ähnlichen Dekoration aus roten, kronenähnlichen, dreizackigen Ornamenten herzurühren, wie an der S-Wand beobachtet wurde.
An dieser Wand zeigt sich besonders deutlich, dass der Wandputz über dem Fussbodenbelag steht, ein Zeichen dafür, dass die Wände nachträglich dekoriert wurden.
Die Mittelzone ist maximal bis zur Wandhöhe von ca. 2.50 m erhalten. Ein moderner Zementstreifen schliesst den noch verputzten Wandteil nach oben ab. Es gibt eine grosse moderne - wahrscheinlich aus dem 19.Jh. stammende - Reparatur etwa in der Mitte der Wand. Diese kann auch an der Seite, welche die O-Wand des benachbarten cubiculumc bildet, in gleicher Form und Grösse beobachtet werden. In der linken, südlichen Wandhälfte werden in ca. 2.40 m Höhe zwei unter dem dekorationstragenden Putz verlaufende Putzschichten sichtbar. Der untere zeigt, wie an der N-Wand schon beobachtet wurde, deutliche Spuren der Mauerkelle, und muss demnach ein Ausgleichsputz mit rauher Oberfläche sein, so gestaltet, um den dekorationstragenden Schichten einen besseren Halt zu verschaffen. Darauf liegt eine dicke Schicht des Unterputzes, der noch grösstenteils von dem Feinputz bedeckt ist. Die Dekoration der Mittelzone ist jedoch nur fragmentarisch erhalten. Die Reste genügen lediglich, um festzustellen, dass sich auch hier die Einteilung in zwei gelbe, seitliche Felder und ein mittleres, wohl als hellgrundige Ädikula gestaltetes Feld, wiederholt. Das linke, südliche Seitenfeld war 1.07 m, das rechte 1.14 m breit. Spuren ca. 0.04 m breiter Eckstreifen unkenntlicher Farbe sind neben beiden Feldern erhalten.
Die einstige Dekorationen der auch hier monochrom gelben Felder ist bis auf wenige Reste verlorengegangen. Im linken Feld kann die untere linke Ecke der horizontalen und der vertikalen Filigranbordüre ausgemacht werden, das Muster, oder eher die Muster fehlen aber. Die horizontale Bordüre war ca. 0.08 m, die vertikale 0.075 m breit. Auch hier scheinen sie an der felderinneren Seite von je zwei parallel verlaufenden, weissen Linien gefasst gewesen zu sein. Im rechten Seitenfeld sind nur undeutliche Ritzlinien erhalten, nicht einmal die Breite der Bordüre kann heute bestimmt werden.
Auch das 0.66 m breite Mittelfeld, das lediglich bis zur Wandhöhe von ca. 1.80 m erhalten ist, hat derart gelitten, dass kaum Aussagen über das ehemalige Aussehen gemacht werden können. Rote Farbreste unmittelbar oberhalb des Sockelgesimses deuten wohl auf ein ähnliches Ädikulapostament hin, wie an der N- und S-Wand. Schwache Abdrücke horizontal verlaufender Streifen mit undeutlichen Ornamenten, die an den übrigen drei Wänden des Raumes nicht vorkommen, lassen jedoch vermuten, dass die Dekoration teilweise eine abweichende Gestaltung gehabt hat. Ob sich auch hier ein Kandelaber in der Mitte befunden hat, kann nicht bestimmt werden. Weitere Dekorationsreste sind heute nicht an der Wand erhalten.
O-Wand: Die ursprünglich schwarze Sockelzone hat dieselbe Höhe wie an den übrigen Wänden (ca. 0.75 m). Ihre Dekoration korrespondiert mit derjenigen der gegenüberliegenden Wand: In den breiten, von horizontalen und vertikalen Linien gerahmten, seitlichen Feldern sind noch Spuren der Blattbüschel mit den fächerförmig wachsenden, an den Enden spitz zulaufenden Blättern zu sehen, rechts am deutlichsten. Kleine rote Farbreste, die stellenweise zwischen den Umrissen der Blätter erhalten sind, stammen sicher von den schon bekannten, roten Blüten. Im mittleren Feld fehlt heute der Putzbelag in der unteren Hälfte. Das Wenige, was hier sonst übrigbleibt, sieht dem zwar auch nur fragmentarisch erhaltenen Mittelfeld der W-Wand sehr ähnlich. Farbreste fehlen jedoch gänzlich.
Das ca. 0.06 m hohe Sockelgesims, heute nur als dunkelgefärbter Streifen sichtbar, verläuft in derselben Höhe, 0.75 m, wie an den übrigen Wänden. Ornamente oder Farbreste sind hier nicht erhalten.
Die Mittelzone ist neben der ehemals verputzten Türlaibung in der Öffnung zum atrium in voller, bzw. bis ca. 2.50 m — 2.55 m Höhe ablesbar. Sie trägt Reste der beiden, auch hier gelben Seitenfelder, links - nördlich - 1,20 m, rechts - südlich - 1.34 m breit. Die unterschiedlichen Masse der beiden Felder erklären sich vielleicht dadurch, dass das rechte Feld insofern auf die Raum-innere Partie der Türschwelle Rücksicht nimmt, als der niedrige Teil hinter dem Türanschlag soweit in den Raum hineinreicht, dass er unterhalb der Malereien der O-Wand liegt. Die Türlaibung selbst muss aus Holz bestanden haben, wie die Aussparungen in der Schwelle zeigen.
Beide Seitenfelder weisen noch Spuren der aus unterschiedlichen Filigranbordüen bestehenden Binnenrahmung auf. Sie ist aber sehr beschädigt, und es lässt sich nicht bestmmen, ob die Muster mit denjenigen der übrigen Wände identisch waren. Das horizontal verlaufende Band des rechten Feldes weist an einer Stelle statt des Zig-Zag-Musters (Beschreibung, s. N-Wand) auf eine Einteilung in rechteckige Felder mit kleinen Rosetten in der Mitte, ähnlich den Eckfeldern der N-Wand. Es können auch rote Farbreste beobachtet werden, weisse, wie an den übrigen Bordüren der Seitenfelder jedoch nicht. In den mittleren und oberen Bereichen dieser Felder sind kaum Reste der gelben Farbe erhalten, und auch sonstige Dekorationspuren fehlen. Von den bei Mau erwähnten (BdI 1877,20f.) und Presuhn kopierten kleinen Vignetten - die an den anderen Wänden restlos verschwunden sind - bleibt im linken Feld eine horizontale Linie in 1.75 m Höhe, die wahrscheinlich den unteren Teil des Rahmens, oder aber die Standlinie gebildet hat.
Das Mittelfeld wird grösstenteils von einer modernen Reparatur (zwischen ca. 1.10 m und ca. 2.30 m hoch, und ca. 0.45 m und 0.78 m breit) beansprucht. Diese Reparatur, die auch an der ala-Seite der Wand zu sehen ist, ersetzt wahrscheinlich das Mauerwerk an der Stelle, an der sich Raubgräber den Zugang zu Teilen des Hauses verschafft haben (vgl. PPM 541). Nur unterhalb dieser Reparatur ist ein Teil des Mittelfeldes erhalten, in dem aber lediglich weisse und wenige rote Farbreste geblieben sind. Die Mittelzone wurde wahrscheinlich von der Oberzone durch einen gemalten Fries, von dem heute nur ein dunkler Streifen zu sehen ist, getrennt. Die Oberzone ist nirgends in voller Höhe erhalten - die Putzreste reichen heute bis zu einer maximalen Höhe von ca. 3.20 m vom Fussboden aus - und Dekorationsreste fehlen gänzlich. Auch diese Wand zeigt an einer Stelle, gerade dort, wo die Mittelzone und die Oberzone aneinanderstossen, im linken Teil des südlichen Seitenfeldes, unter dem dekorationstragenden Putz und einem Unterputz Reste des Ausgleichputzes mit den deutlichen Spuren der Mauerkelle.